Stalingrad
Den Helden, ich denk, Gedanken wir schulden,
Die geschlachtet im kalten Stalingrad,
Die unerträgliches mussten erdulden
Auf gefrornem Boden im Kugelbad.
Die Stille der Nacht wich dem Panzerfeuer,
Und dem Höllenschlund glich des Lebens Fluss
Die Vaterland Ehre, heilig und teuer
Den Leibern entwich durch des Wahnsinns Kuss.
Der eisigen Nächte niedre Geschicke
Den Ärmsten bescherten ein grauses Spiel,
Ein Feind, ohne Maß, wuchs in eignen Reihn.
Des Hungers Gier brach die steifen Genicke,
Der Irrsinn im Blick verbot das Verzeihn
Und die Unschuld auf Leichenfeldern fiel.
© Andreas Heilig 2014